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Stand Januar 2025
Die richtige Entsorgung von Abfällen ist ein wichtiges Thema, das oft unterschätzt wird. Besonders bei der Toilettennutzung können Fehler teure und unangenehme Folgen haben. Einige Menschen neigen dazu, die Toilette als bequeme Entsorgungsmöglichkeit für allerlei falsches zu nutzen, nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". Doch diese Praxis kann zu erheblichen Problemen führen.
Grundsätzlich sollten nur zwei Dinge in die Toilette gelangen: menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier. Toilettenpapier ist speziell dafür konzipiert, sich im Wasser aufzulösen und problemlos durch die Abwasserleitungen zu fließen. Alles andere gehört nicht ins Klo. Taschentücher und Küchenrolle beispielsweise bestehen aus anderen Fasern und lösen sich im Wasser nicht so auf, wie es notwendig wäre, um Verstopfungen zu vermeiden. Dies kann besonders dann zum Problem werden, wenn in der Abwasseranlage eine Hebepumpe zum Einsatz kommt, um das Abwasser auf Kanalisationsniveau zu heben.
Auch Tampons, Slipeinlagen, Wattestäbchen, Zigarettenkippen, Kondome oder Verbandsmaterial haben in der Abwasseranlage nichts zu suchen und gehören in die Restmülltonne. Essenreste und Küchenabfälle sollten ebenfalls nicht über die Toilette entsorgt werden. Sie locken nicht nur Ungeziefer an, sondern die darin enthaltenen Fette und Öle können die Leitungen zusetzen und Verstopfungen begünstigen. Medikamente gehören auf keinen Fall ins Klo, da ihre Wirkstoffe nicht zuverlässig aus dem Wasser herausgefiltert werden können und somit unsere Umwelt belasten.
Ein besonderes Problem stellen Feuchttücher dar. Obwohl es eine Vielzahl von Produkten gibt, die speziell für die Toilette entwickelt wurden und damit werben, dass sie sich auflösen oder spülfähig sind, gilt dies nicht für den Großteil der Feuchttücher. Viele bestehen aus Plastikfasern und sind nicht wasserlöslich, was dazu führen kann, dass sie das Abwassersystem eines Hauses schnell zusetzen. Besonders teuer wird es, wenn nicht nur eine Verstopfung auftritt, sondern eine Pumpe durch das Material blockiert und zerstört wird.
Die Folgen falscher Entsorgung können erheblich sein. Immer wieder müssen teure Notdienste beauftragt werden, um Abwasserleitungen oder Hebeanlagen zu reparieren, weil Dinge stecken geblieben sind, die nicht ins Klo gehören. Das ist nicht nur ärgerlich für den Betroffenen, dessen Toilette verstopft ist und der dann auf den Notdienst warten muss, sondern oft auch sehr kostspielig und unangenehm.
In vielen Städten, wie beispielsweise Paderborn, ist die Entsorgung bestimmter Stoffe über die Toilette sogar verboten. Die Abwassersatzung untersagt die Entsorgung von Medikamenten, pharmazeutischen Produkten, Einweg-Waschlappen, Einwegwischtüchern und sonstigen Feuchttüchern, die sich nicht zersetzen, sowie Feststoffen, die zu Ablagerungen und Verstopfungen führen können. Bei Zuwiderhandlung hat die Stadt das Recht, Maßnahmen zu ergreifen.
Die Kostenverteilung bei Schäden ist ebenfalls zu beachten. Kommt es in der öffentlichen Kanalisation zu Schäden, zahlen alle Nutzer diese über die Abwassergebühren in ihrer Betriebskostenabrechnung. Entsteht hingegen ein Schaden im Haus, trägt der Verursacher, also der Eigentümer oder Mieter, die Kosten.
Die korrekte Nutzung der Toilette ist somit nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch des Umweltschutzes und der Kostenersparnis. Durch verantwortungsvolles Handeln können teure Reparaturen und Umweltbelastungen vermieden werden.
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